Makuladegenereation

Zusammen mit dem Glaukom ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) die häufigste Erblindungsursache bei Erwachsenen.

Die Makula ist die Mitte der Netzhaut. Hier liegen besonders viele hochempfindliche Sehzellen. Deshalb können wir mit der Makula scharf sehen, Formen und Farben erkennen und lesen. Der Erhalt der Lesefähigkeit bis ins hohe Alter ist für die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben von entscheidender Bedeutung!

Es gibt zwei Formen der Makuladegeneration. Bei der trockenen Makuladegeneration werden Stoffwechselprodukte der Sehzellen nicht mehr richtig abgebaut. Diese Abfallprodukte werden in der Netzhautmitte als sogenannte „Drusen“ abgelagert und führen zu einer Makulaverdickung und zu Funktionsstörungen der Sehzellen. Bei der feuchten Makuladegeneration bilden sich neue Gefäße in der tieferen Aderhaut und wachsen durch Lücken im Pigmentepithel in die Netzhaut ein. Diese neuen Gefäße sind aber qualitativ minderwertig und bluten leicht. Es kommt zu einer Schwellung (Ödem) und Verdickung der Makula Die Blutungen zerstören schließlich die Makulastruktur und es kommt zu einer Vernarbung.

Erstes Anzeichen einer Makuladegeneration sind oft das Verzerrtsehen gerader Linien, springende Buchstaben, Unschärfen in der Mitte des Sehfeldes und Störungen der Farbwahrnehmung.

Unbehandelt kommt es zu einer zunehmenden Zerstörung der Makula und damit zu einem vollständigen Verlust der Lesefähigkeit. Dieser schicksalhafte Verlauf lässt sich heute glücklicherweise hinauszuzögern und manchmal sogar stoppen, wenn die frühesten Anzeichen der Makuladegeneration erkannt werden und rechtzeitig eine optimale Behandlung erfolgt.

Früherkennung ist wichtig:
Früherkennung und genaueste Verlaufsbeurteilung sind deshalb die entscheidenden Schritte, um Ihr Sehvermögen möglichst lange zu erhalten.
 

Entscheidend ist die Früherkennung von Makulaschäden und die korrekte Abgrenzung von trockenen und feuchten (exsudativen) Verlaufsformen. Deshalb sind ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige vorsorgliche Makulauntersuchungen und bei bereits vorhandener Makuladegeneration halbjährliche Kontrollen dringend zu empfehlen.

Standardmäßig wird die Makula mit Augenmikroskop und Lupe untersucht. Dazu ist eine Pupillenerweiterung nötig. Mit dem Amsler-Netz können fortgeschrittene Makulaödeme erkannt werden, da diese zu Bildverzerrungen führen.

Diese Standard-Untersuchungsverfahren ermöglichen aber keine wirkliche Frühdiagnose und keine sichere Unterscheidung der verschiedenen Verlaufsformen. Die ersten Schädigungen sind sogenannte „subklinische“ Schäden, die nur mit modernen High-Tech-Verfahren erkannt werden können. Zu diesen Untersuchungsverfahren gehören die digitale Photographie mit der Möglichkeit der Bildoptimierung und -vergrößerung sowie die besonders aufschlussreichen Schichtaufnahmen der Netzhaut (Makula-HRT und OCT).

Mit diesen Aufnahmen ist insbesondere die korrekte Zuordnung zu den unterschiedlichen Verlaufsformen und Stadien der Makuladegeneration möglich. Insbesondere der Übergang einer trockenen Makuladegeneration in eine feuchte Verlaufsform kann frühzeitig erkannt werden. Dies ist sehr wichtig, da die Behandlung der feuchten Makuladegeneration mit Gefäßwachstum-hemmenden Substanzen nur im Frühstadium erfolgreich ist.

Beratung ist wichtig!
Merke: Die Früherkennung und Verlaufsbeurteilung von Makulaschäden mithilfe von High-Tech-Untersuchungsverfahren (Makula-HRT und OCT) sind eine entscheidende Voraussetzung für viele erfolgreiche moderne Behandlungsstrategien.
 

Um einer Makuladegeneration vorzubeugen, sollte man auf das Rauchen verzichten, sich gesund ernähren, die Herz- und Kreislauffunktion möglichst optimieren und sich vor zuviel UV-Licht schützen (Sonnenbrille mit UV-Schutz).

Bei der trockenen Makuladegeneration ist ggf. die Einnahme eines Vitamin (C+E)-Zink-Lutein-Präparates sinnvoll, um die Makula vor schädlichem ultravioletten Licht zu schützen. In einer mehrjährigen amerikanischen Studie (AREDS Report Nr. 8) wurde die vorbeugende Wirkung zweifelsfrei bestätigt.

Bei der feuchten Makuladegeneration ist die Einbringung von Medikamenten in den unmittelbar vor der Makula liegenden Glaskörper besonders erfolgversprechend. Diese Medikamente führen zu einer Rückbildung der Makulaödeme und der neugebildeten Gefäße. Netzhautblutungen lassen sich vermeiden und die damit verbundene zunehmende Zerstörung der Netzhaut wird gestoppt. Oft lässt sich die Sehschärfe dadurch stabilisieren, manchmal sogar steigern. Die Wirkung ist umso besser, je früher die Medikamente eingesetzt werden. Die Behandlung muß meist wiederholt duchgeführt werden.

Nur noch selten werden bestimmte Laserverfahren angewendet. Neugebildete Gefäße, die nicht genau in der Netzhautmitte liegen, können mittels Laserkoagulation zerstört werden. Liegen die neugebildeten Gefäße genau in der Netzhautmitte, wird manchmal eine photodynamische Koagulation durchgeführt.

Die mit der Makuladegeneration verbundenen Orientierungs- und Lesestörungen lassen sich im Rahmen einer eingehenden Low Vision Beratung genau erkennen und ggf. mit besonderen Sehstrategien und vergrößernden Sehhilfen bessern.

Wichtig:
Um die Chancen der verschiedenen Therapiemöglichkeiten sicher beurteilen zu können, müssen die genaue Lage, die Form der Makuladegeneration (trocken? – feucht?) und das aktuelle Erkrankungsstadium definiert werden. Die richtige Auswahl der für Sie geeigneten Therapie wird deshalb durch moderne High-Tech- Untersuchungsverfahren (Makula-Foto, Makula-Tomographie, optische Kohärenz-Tomographie) wesentlich verbessert. Diese Untersuchungen dienen somit Ihrer Sicherheit und optimieren die Therapieentscheidungen.
 

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